ChatGPT & Cyberkriminalität
Was hat ChatGPT mit Cyberkriminalität zu tun?
Ob für erste Textentwürfe oder als Inspirationsquelle – in den vergangenen Monaten wurden KI-Tools wie ChatGPT zunehmend in Unternehmensabläufe integriert. Mögliche Ziele hierbei: Arbeitsprozesse automatisieren, den Kundensupport verbessern, effizienter und schneller zu Ergebnissen kommen.
KI-Tools werden stetig weiterentwickelt und optimiert, sodass sie immer schneller und besser das liefern, was wir von ihnen verlangen. Der Service ist grundsätzlich für jeden verfügbar, es gibt aber zudem bereits Bezahlmodelle, die mehr Funktionen beinhalten als die kostenfreie Version.
Auch die Bilderstellung wird mit KI immer einfacher. DALL-E 2 von OpenAI soll Ideen von Nutzerinnen und Nutzern zukünftig in beeindruckende Bilder verwandeln und arbeitet dabei mit ChatGPT zusammen.
Doch neben all diesen Vorteilen birgt die Verwendung von KI-Tools wie ChatGPT auch Gefahren. Wir möchten in diesem Artikel darüber aufklären und haben mit Maximilian Fried, Head of Delivery IT-Service bei Konica Minolta Business Solutions Deutschland GmbH, gesprochen, der sich mit dem Thema beschäftigt.
Text-KI-Tools wie ChatGPT können nämlich nicht nur von Unternehmen und Privatpersonen im Allgemeinen, sondern auch von Cyberkriminellen genutzt werden. Und zwar für das Schreiben von Malware oder Ransomware. Da die KI den Großteil der Arbeit erledigt, ist hierfür nicht einmal viel Erfahrung notwendig.
Darüber hinaus wird auch beim Phishing auf die Unterstützung von KI gesetzt. Dabei werden gefälschte E-Mails oder Webseiten erstellt, die echt wirken sollen. So können Kriminelle unter anderem Benutzernamen und Passwörter abfangen und sensible Daten stehlen.
Eine weitere Gefahr der KI liegt im Bereich der Botnetz-Attacken. Hierbei werden eine Vielzahl von Computern infiziert, um sie in ein Botnetz zu verwandeln, das dann von Cyberkriminellen zur Durchführung von Angriffen genutzt wird. KI wird verwendet, um diese Botnetze zu optimieren und gezielte Angriffe auf spezifische Ziele durchzuführen. Cyberkriminelle entwickeln Algorithmen, die automatisiert Schwachstellen in Systemen erkennen. Dies kann zu erheblichen Schäden führen, wenn sensible Daten gestohlen oder Systeme lahmgelegt werden.
Folglich gibt es neben den Vorteilen der sich stets weiterentwickelnden KI auch einige Gefahren. Es stellt sich die Frage: Wie können sich Unternehmen schützen?
Grundsätzlich sollten Unternehmen proaktive Maßnahmen ergreifen. Dazu gehören:
- Verwendung von Anti-Malware und Firewall-Software der neuesten Generation,
- Regelmäßige Überprüfung auf Schwachstellen und Sicherheitslücken,
- Patchen und Aktualisieren von Systemen,
- Schulung der Mitarbeiter in Sicherheitsbewusstsein und neuer Technologie.
Außerdem kann KI zur Systemsicherheit eingesetzt werden! Unternehmen setzen KI-basierte Systeme zur Überwachung und Analyse von Netzwerkaktivitäten ein, um Angriffe frühzeitig zu erkennen und abzuwehren.
Und jetzt?
Insgesamt ist die Bedrohung durch KI-gestützte Angriffe durchaus real und sollte ernst genommen werden. Unternehmen sollten tätig werden und geeignete Maßnahmen umsetzten, damit ihre Systeme und Daten geschützt sind und um auf diese neue Art von Angriffen vorbereitet zu sein. Und zum Kampf mit KI gegen KI: Es kann auch selbst auf KI-Technologien zurückgegriffen werden, um sich so gegen zukünftige Angriffe durch KIs zu wappnen.