Datensicherung und Datenarchivierung
Häufig werden Datensicherung und Datenarchivierung synonym verwendet, obwohl die beiden Begriffe unterschiedliche Dinge beschreiben. Insbesondere in Hinblick auf die jeweilige Zielsetzung sollten sie differenziert betrachtet werden.
Was ist eigentlich eine Datensicherung (oftmals auch „Backup“ genannt)?
- Daten werden auf einem geeigneten Speichermedium (z. B. einer externen Festplatte oder einer virtuellen Festplatte im Rechenzentrum) gesichert.
- Nach dem Sicherungsprozess steht eine Sicherheitskopie zur Verfügung, die alle wichtigen Daten als Dopplung enthält, im Idealfall in redundanter Form, also auf zwei getrennten Speichermedien oder im Fall eines Rechenzentrums an zwei geografisch voneinander getrennten Orten.
- Bei Datenverlust lässt sich so der Datenbestand ganz oder zumindest teilweise wiederherstellen.
Die Dateien eines Backups sind solche, die für den laufenden alltäglichen Betrieb gebraucht werden, wie die wichtigsten Dokumente, Daten und Programminhalte. Sie werden im besten Fall mehrfach gesichert und idealerweise auf unterschiedlichen Speichermedien, also beispielsweise auf mehreren Festplatten oder auch in einer Cloud, gelagert. Die Datensicherungen werden in regelmäßigen Abständen aktualisiert, idealerweise täglich, nach Bedarf aber manchmal auch wöchentlich. Die Aufbewahrungszeit beschränkt sich je nach Dienstleister auf einige Tage, Wochen oder wie bei der dbc auf ein Jahr.
In erster Linie dienen Datensicherungen dem Schutz vor Datenverlust – zum Beispiel bei einem Hardwaredefekt an den Festplatten oder bei Diebstahl, Feuer oder Überschwemmungen in der Kanzlei. Durch das Backup können die abgesicherten Daten nun wiederhergestellt werden, welches meist mit einem speziellen Restore Programm geschieht. Da hierbei eine hohe Geschwindigkeit erforderlich ist, denn die Daten sollen natürlich schnellstmöglich wieder genutzt werden können, erfordert es bei der Datensicherung teure und somit schnelle Hardware.
Aber was ist nun eine Datenarchivierung?
Datenarchivierung beschreibt eine langfristige Speicherung von Daten, die nicht alltäglich gebraucht werden. Die Archivierung von Daten dient in der Regel der Erfüllung von gesetzlichen Anforderungen oder unternehmensinternen Vorschriften. Dazu zählt zum Beispiel die gesetzliche Vorgabe zum Aufbewahren von geschäftlichen E-Mails oder die langen Aufbewahrungsfristen für bestimmte Dateien im Steuerrecht.
Häufig werden jedoch nicht nur aufbewahrungspflichtige Daten archiviert, sondern auch vom Kunden als aufbewahrungswürdig empfundene Daten, wie zum Beispiel Steuererklärungen. Zum Problem wird es, wenn diese Daten auch im Backup, also der wöchentlichen/täglichen Sicherung, berücksichtigt werden. Dann kommt es zu enormen Datenmengen, die viel zu lange brauchen, um so oft aktualisiert zu werden.
Sind also Projekte abgeschlossen und Daten werden nicht mehr gebraucht, werden diese unveränderbar und revisionssicher in einem Archiv gespeichert. Diese liegen dort meist über mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte. Kurze Wartezeiten bei der Wiederherstellung spielen hier keine Rolle, da dies nicht oft passieren sollte, und so kann auf günstigere Hardware zurückgegriffen werden.
Die Unterschiede zwischen Datensicherung (Backup) und Datenarchivierung zusammengefasst:
Datensicherung | Datenarchivierung |
Kurzfristige Sicherung der Daten über Wochen/Monate/ein Jahr | Langfristige Sicherung der Daten über Jahre/Jahrzehnte |
Ziel ist die schnelle Wiederherstellung der wichtigsten Daten bei Datenverlust | Ziel ist meist die Erfüllung von gesetzlichen Anforderungen zur Datenspeicherung |
Gesichert werden Daten, die für den laufenden alltäglichen Betrieb gebraucht werden | Gesichert werden gesetzlich vorgeschriebene Daten und Daten, die nicht alltäglich gebraucht werden |
Regelmäßige Aktualisierung (täglich/wöchentlich) | Aktualisierung wann immer Daten nicht mehr gebraucht werden |
Teure Hardware aufgrund hoher Geschwindigkeit beim Restore | Hardware muss nicht außerordentlich schnell sein, da das Archiv nicht oft verändert wird |